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Die verschiedenen Garmethoden
Die verschiedenen Garmethoden
Die Garmethode entscheidet über Aroma, Konsistenz und Farbe des Gargutes. Beim Kochen ermöglichen die unterschiedlichen Zubereitungsarten eine enorme Vielzahl an Geschmacksvarianten. Unterschieden wird bei der Zubereitung in "Feuchte Garmethoden" und "Trockene Garmethoden". Unterarten und eine Verbindung aus verschiedenen Garmethoden sind möglich.
Feuchte Garmethoden
Hierunter versteht man die Zubereitungsmethoden, bei denen Wasser oder anderen Flüssigkeiten verwendet werden. Temperaturen von 100 Grad werden dabei nicht überschritten. Die Wärmeübertragung erfolgt über das kochende bzw. siedende Wasser und beim Dämpfen über die heiße Luft.

Kochen bzw. Sieden
Methode: Garen in siedendem Wasser, Lebensmittel sind mit Flüssigkeit bedeckt, diese Flüssigkeit kann aus Wasser oder Brühe etc. bestehen. Beim Schnellkochtopf werden Temperaturen weit über 100 Grad erreicht.
Temperatur: ca. 100 Grad
womit: Kochtopf, mit Deckel wird der Kochvorgang beschleunigt und Energie gespart
geeignet für: Gemüse, Nudeln, Reis, Hülsenfrüchte
Vorteil: Garflüssigkeit kann zum Herstellen von Saucen verwendet werden, keine Zugabe von Fett nötig
Nachteil: Wasserlösliche Vitamine und
Mineralstoffe gehen ins Kochwasser über

Pochieren (Garziehen)
Methode: Flüssigkeit wird gekocht,
dann erfolgt das Zufügen und Garen der Lebensmittel knapp unter dem
Siedepunkt, dabei wird der Topf vom Herd genommen bzw. die Hitze
reduziert.
Temperatur: 75 bis 95 Grad
womit: Kochtopf
geeignet für: Fisch, Knödel, Gnocchi, Eier, Würstchen
Vorteil: keine Zugabe von Fett nötig
Nachteil: hoher Nährstoffverlust

Blanchieren (Überbrühen)
Methode: kurzes Eintauchen des Gargutes in kochendes ungesalzenes Wasser, dann herausnehmen und mit kaltem Wasser abschrecken. Manches Gemüse muss vor dem Einfrieren blanchiert werden. Blanchieren wird auch zum Vorgaren verwendet.
Temperatur: etwa 100 Grad
womit: Kochtopf
geeignet für: Gemüse
Vorteil: Farbe bleibt erhalten

Dämpfen bzw. Dampfgaren
Methode: Bei dieser Garmethode wird das Gargut über kochendem Wasser gegart
Temperatur: etwa 100 Grad
womit: Dampfgarer, Topf oder Schnellkochtopf mit Dämpfeinsatz/Sieb oder Bambus-Garer
geeignet für: Gemüse, Fisch, Reis
Vorteil: schonende Garmethode, Vitamine
bleiben erhalten, der Kochflüssigkeit können Gewürze und Kräuter
zugefügt werden, die dann ihren Geschmack ans Gargut abgeben.

Dünsten
Methode: Bei dieser Garmethode dünstet das Gargut im eigenen Saft
Temperatur: 70 bis 98 Grad
womit: Topf mit Deckel
geeignet für: Gemüse, Früchte
Vorteil: nährstoffschonende Garmethode, geringer Vitaminverlust wenn
Nachteil: hitzeempfindliche Vitamine
werden zerstört, teils Zugabe von kleinen Mengen Fett nötig

Vakuumgaren bzw. Sous-vide-Garen
Methode: Gargut wird eingeschweist im Wasserbad gegart und bei Niedrigtemperatur gegart
Temperatur: 50 bis 85 Grad
womit: luftdicht verschlossene Kunststoffbeutel in dem sich das Gargut befindet und spezielle Sous-vide-Geräte
geeignet für: Fleisch, Fisch, Gemüse
Vorteil: Aromen bleiben fast vollständig erhalten
Nachteil: Es bilden sich keine
Röstaromen, Fleisch wird deshalb meist hinterher nochmal kurz scharf
angebraten.

Wasserbad (indirektes Pochieren)
Methode: Über einem Wasserbad können Speisen gegart oder gestockt werden. Dazu wird ein Topf mit Wasser erhitzt. Das Gargut wird in eine große Metallschüssel gefüllt und auf den Topf gestellt.
Temperatur: verschiedene Temperaturen, je nach Gargut, Temperaturen befinden sich nicht über dem Siedepunkt
womit: Kochtopf, Metallschüssel
geeignet für: Cremes, Sabayon's, aufgeschlagene Saucen wie Hollandaise, Terrinen, Eierstiche, Schmelzen von Schokolade
Vorteile: besonders schonende Garmethode, für empfindliche Zutaten geeignet

Druckgaren
Methode: Mit einem Schnellkochtopf
werden unter Druck mit hohen Temperaturen Lebensmittel schneller als
im normalen Kochtopf gar gekocht. Mit einem Siebeinsatz können
Lebensmittel im Wasserdampf auch druck-gegart werden, dazu wird
Wasser in den Topf gefüllt.
Temperatur: 120 bis 130 Grad
womit: Schnellkochtopf
geeignet für: Eintopf, Fleisch
Vorteile: Zeitersparnis, kein Verlust von Vitaminen und Mineralien
Trockene Garmethoden
Die Zubereitung erfolgt hier mithilfe von Ölen oder Fetten. Wasser wird nur wenig verwendet. Die Wärmeübertragung erfolgt durch die Fette, beim geschlossenen Deckel auch über die Luft.

Kurzbraten
Methode: Garmethode, bei der das Gargut ohne Fett oder nur mit wenig Fett bei hoher Temperatur angebraten und bei geringerer Temperatur fertiggegart wird. Nach dem Braten sollte das Gargut kurz ruhen.
Temperatur: 120 bis 200 Grad
womit: Bratpfanne mit oder ohne Deckel; heißer Stein; Wok
geeignet für: Fleisch, Fisch, Gemüse, Kartoffeln
Vorteil: einiges gart ohne Zugabe von zusätzlichem Fett
Nachteil: Hitzeempfindliche Vitamine
werden teilweise zerstört

Sautieren
Methode: Soutieren ist eine besondere Form des Kurzbratens, bei dem das klein geschnittene Gargut bei starker Hitze unter Verwendung von wenig Fett gart. Dabei immer in Etappen verarbeiten und nicht zu viel Bratgut auf einmal in die Pfanne geben.
Temperatur: 160 bis 240 Grad
womit: Bratpfanne
geeignet für: Geschnetzeltes (mariniertes Fleisch vorher abtrocknen, um eine optimale Bräunung zu erreichen), Fisch, Gemüse, Pilze
Nachteil: Gargut muss immer wieder
geschwenkt werden

Langzeitbraten
Methode: Garmethode, bei der das Gargut auf der Kochstelle oder im Backofen angebraten und gegart wird. Wenn das Gargut öfter mit Bratenfond begossen wird, bleibt der Braten saftig.
Temperatur: 140 bis 250 Grad
womit: ofengeeignete Form, Pfanne, Bratrost, Bräter und Backofen
geeignet für: Geflügel, Braten
Nachteil: hoher Energieverbrauch

Grillieren (Grillen)
im Backofen
Methode: Backofen mit Grillfunktion kann man auch zur Zubereitung von Speisen verwenden. Hier gibt es 3 verschiedene Grillmethoden: Grillen mit Unterhitze, Grillen mit Oberhitze, Grillen und Ober- und Unterhitze.
Temperatur: 140 bis 250 Grad
womit: ofengeeignete Form, Backofen
geeignet für: Fleisch, Fisch, Gemüse,
Kartoffeln, einige Früchte

Grillieren (Grillen)
auf dem Grill
Methode: Grillgut wird auf einem Rost zubereitet. Zuerst wird mit hoher Temperatur gegart und dann mit niedrigerer Temperatur fertig gegart. Das Grillgut ist meist mariniert.
Temperatur: 250 bis 300 Grad
womit: Holzkohlegrill, Gasgrill, Elektrogrill
geeignet für: Fleisch, Fisch, Gemüse, Kartoffeln, einige Früchte
Nachteil: Tropft Fett in die
Wärmequelle, können schädliche Stoffe entstehen.

Braisieren (Schmoren)
Methode: Das Gargut wird erst scharf angebraten, und dann mit Sud aus Flüssigkeit, Gewürzen und Gemüse über lange Zeit im Backofen geschmort. Die sämige Sauce die dabei entsteht, ist sehr schmackhaft.
Temperatur: 80 bis 100 Grad
womit: Bräter oder Schmortopf, Backofen
geeignet für: Braten, Keulen, Haxen, Geflügelteile oder Fleischwürfel
Nachteil: Dies ist nichts für
ungeduldige, schmoren benötigt viel Zeit und Energie.

Frittieren (Ausbacken)
Methode: Gargut wird schwimmend im heißen Fett gegart.
Temperatur: 140 bis 190 Grad
womit: Fritteuse; Kochtopf; Fett oder Öle, die sehr heiß werden dürfen
geeignet für: Kartoffeln, Schmalzgebäck, Obst und Fisch im Teigmantel
Nachteil: Garmethode mit dem höchsten
Kaloriengehalt, nur kleine Mengen frittieren, da sonst die Temperatur
zu stark abfällt

Gratinieren (Überbacken)
Methode: Hier werden meist vorgegarte Zutaten in flache Formen gefüllt und nur wenige Minuten bei starker Hitze gebräunt
Temperatur: 150 bis 250 Grad
womit: Auflaufformen oder spezielle Schälchen
geeignet für: Aufläufe, Gratins, Pizza, Soufflé
Nachteil: Aufgrund der kalorienreichen
Zutaten ist der kaloriengehalt sehr hoch.

Backen
Methode: Garmethode, bei der unter Bräunung in trockener Hitze das Gargut backt
Temperatur: zwischen 120 und 250 Grad
womit: Backofen, Backform bzw. Backblech
geeignet für: Teigwaren, Kartoffeln, Gemüse
Vorteil: Keine Verluste von wasserlöslichen Vitaminen und Mineralstoffen
Nachteil: Hitzeempfindliche Vitamine
werden teilweise zerstört

Folie, Backpapier und Bratschlauch
Methode: Trockengaren. Das Gargut wird in Folie, Backpapier oder einen Bratschlauch gelegt und dann im Backofen gegart.
Temperatur: 100 bis 220 Grad
womit: Backofen und Folie, Backpapier oder Bratschlauch
geeignet für: Gemüse, Fleisch, Fisch
Vorteil: Vitamine bleiben fast
vollständig erhalten, kaloriensparend, Aroma kann sich intensiv
entwickeln

Tontopf/Römertopf/ Terrakottatopf
Methode: Nach dem Wässern des Topfes wird das Gargut eingelegt. Die Poren des Tontopfes gibt die Flüssigkeit dann nach und nach an das Gargut ab.
Temperatur: 180 bis 220 Grad
womit: Tontopf, Römertopf bzw. Terrakottatopf
geeignet für: Braten, Fischgerichte, Eintöpfe
Vorteil: Es kann auf die Zugabe von
Fett verzichtet werden. Das Gargut bleibt zart und aromatisch.

Niedrigtemperatur-Garen/Niedergaren
Methode: Das Gargut wird bei niedriger Temperatur im Ofen besonders langsam gegart, das Fleisch wird dabei saftig und zart. Ein Ofenthermometer hilft, die Temperatur konstant zu halten.
Temperatur: 60 bis 80 Grad
womit: Backofenform, Backofen
geeignet für: Fleisch, ganzes Geflügel
Vorteil: Das Gargut wird sehr zart
Nachteil: Diese Garmethode ist nichts für eilige, es braucht für einen Braten schon mehrere Stunden Zeit.
Weitere Garmethoden

Poelieren (hellbraun dünsten)
Methode: Poelieren ist eine kombinierte Garmethode. Zunächst wird das Gargut auf Gemüse gelegt und mit Deckel im Fett oder im eigenen Saft im Ofen gegart. Dieses wird während des Garprozesses mehrmals mit dem eigenen Saft übergossen. Kurz vor Ende der Garzeit wird der Deckel entfernt, das Gargut nimmt dabei Farbe.
Temperatur: 140 bis 160 Grad
womit: backofenfeste Form
geeignet für: Kalb, Wild, Geflügel
Vorteile: Fleisch wird besonders saftig, Nährstoffe bleiben gut erhalten
Nachteile: durch die niedrigen
Temperaturen ist der Garprozess lang

Flambieren (Abflammen)
Methode: Gerichte werden mit Alkohol übergossen und angezündet, der Alkohol verbrennt dabei. Flambieren ist keine herkömmliche Garmethode, da die niedrigen Temperaturen der Flammen zu gering sind, um Lebensmittel zu garen. Die zu flambierenden Lebensmittel müssen vorgegart sein.
Temperatur: Lebensmittel werden angezündet
womit: Pfanne, Alkohol
geeignet für: Fleisch, Obst, Eierspeisen,
Vorteile: durch die Rückstände und Aromastoffe des Alkohols erhalten die Speisen einen unverwechselbaren Geschmack
Nachteile: Flambierte Gerichte sind
nicht für Kinder geeignet!

Glacieren (Überglänzen)
Methode: Unter Glacieren (bzw. Glasieren) wird eine Kochtechnik bezeichnet, bei der Lebensmittel mit einer Glasur überzogen werden. Gargut wird z.B. im Backofen mit einem sirupartig eingekochen Fond oder dem eigenen Saft übergossen. Das Verzieren von Gebäck oder Obst mit einer Glasur wird ebenso bezeichnet.
Temperatur: verschiedene Temperaturen, je nach Glasur
womit: verschiedene Glasuren
geeignet für: Backwaren, Gemüse, Braten
Vorteile: Lebensmittel erhalten eine
glänzende Optik und einen aromatischen Geschmack.

Mikrowellengaren
Methode: Mithilfe elektromagnetischer Strahlen werden Lebensmittel in der Mikrowelle gegart. Das Gargut muss immer abgedeckt werden. Dicht schließende Behälter und Metallformen dürfen nicht verwendet werden. Am Ende der Garzeit muss das Gargut noch ca. 20 Sekunden in der geschlossenen Mikrowelle verbleiben, damit sich die Wärme gleichmäßig verteilt.
Temperatur: 250 bis 280 Grad
womit: Mikrowelle
geeignet für: Kartoffeln, Gemüse
Vorteile: Zeitersparnis, fettarm, vitaminschonend